Bin neu im Blog. Habe Kiste voller Tagebücher von früher.
Gestern ging ich so für mich hin ..., ging am Fluss entlang. Umgeben von einem Meer aus Kieselsteinen. Kieselsteine, der Himmel und ich. Irgendwo in der Ferne der Fluss. Das kleine Flüsslein, weit weg. Plötzlich ein dunkles Etwas, auch noch weit weg. Eckige Kanten, die nichs mit der runden Endlosigkeit dieser Welt zu tun haben. Meine Augen zogen mich näher an den Gegenstand. Ein aufgerichtetes Schachbrett in stolzer Hab-Acht-Stellung. Versteckt hinter sich einen Stein im Rücken. Eine einen halben Meter mal einen halben Meter Brust reckte sich mir entgegen, schreiend mit den 64 Quadraten bespickt.
Lass ich mich täuschen? Bestimmt alles nur Plastik oder Pappemistkram. Ein Griff, nur um die Schäbigkeit dieses kleinkarierten Mülls zu bestätigen -- Nicht zu fassen, an meiner Hand entfaltete sich das edle Gewicht von vollem Holz,durch helle und dunkle Intarsien seiner Bestimmung gerecht seiend. Weiteren prüfenden Blicken von mir enthüllte sich die wahre Schönheit, selbst der Rahmen war trotz der Schneenässe und des Flusswassers noch stabil verleimt. Auf der Rückseite ein Mühlespiel. Das schönste und wertvollste Schachbrett aller Zeiten! Eins , zwei - mmeins!
Dummerweise am Anfang des Spaziergangs. Musste es nun schleppen. Bild: Schachbrett am Fluss mit Frau -- schwankend. Schachbrett wohlbehalten nach Hause gebracht. Frau leicht lädiert, aber glücklich.
Glücklich? Mein Mann spielt nicht mit mir Schach. Meine Tochter spielt nicht mit mir Schach. Figuren hab ich auch noch nicht.
Gleich reibe ich es mit Douglasfichte ein.Ätherisches Oel. Und dann? Was ist?

Schachbrett ist noch nicht geölt. Und der Fluss fließt. Fingerkuppen an der Tastatur kleben gelassen. Der Monitor atmet mich asthmatisch an. Brauche andere Luft.Wo ist?

das ist doch mal ein superfund.
bin gespannt, ob es in späteren erzählungen irgendwann mal wieder auftaucht.